Montag, 15. August 2016

{Machen, nicht pinnen} Ausgabe 22: Eine schmale Garderobe


Unser Schlafzimmer ist nicht sehr groß, deshalb brauchten wir eine schmale Möglichkeit, getragene aber noch gute Kleidung hinter der Türe aufzuhängen. Mehrere Stangen und Haken haben in einer Mietwohnung immer den Nachteil, dass man so viele Löcher in die Wand bohren muss. Schon mehrfach ist mir im Internet die Idee begegnet, Kleiderbügel an einen Ast zu hängen, der an Seilen von der Decke baumelt (z.B. hier). Ein Ast bietet in unserem Falle aber zu wenig Platz. Danach wollte ich eine Holz-Leiter verwenden und leicht gekippt an der Wand befestigen wie hier. Zum selber Bauen ist das aber schon deutlich aufwändiger und gekaufte Leitern sind nicht sehr breit. Am Ende ist es irgendwie eine Mischung aus beidem geworden. Und das finde ich das Schöne an den vielen Ideen, die einem jeden Tag online und offline begegnen. Am Ende entsteht im Kopf eine eigene Idee, inspiriert von dem, was man gesehen hat.

Für die Garderobe benötigt man zwei Seile, ca. 40cm länger als die Deckenhöhe. Außerdem Rundhölzer in der gewünschten Länge. Wir haben drei Stangen verwendet und sie so angebracht, dass an der oberen Strebe Misters Hemden hängen können, ohne die zweite Stange zu verdecken. Dadurch fällt das Aufhängen an den unteren Hölzern leichter. Die unteren beiden Stangen sind gut für kurze Pullover oder um Hosen direkt darüber zu legen. Ganz unten kann man auch Rucksäcke an einem Kleiderbügel oder S-Haken aufhängen.
An der Decke werden zwei Rundhaken mit Dübeln sicher befestigt. Durch diese fädelt man das Seil, legt es doppelt und wickelt sehr fest Klebeband darum. Für festeren Halt näht man die beiden Seile noch mit mehreren Stichen aneinander. In die Rundhölzer bohrt man im Abstand der Haken zwei Löcher mit dem Durchmesser der Seile. Dabei splittert das Holz nicht so sehr, wenn man nach der Hälfte das Holz dreht und von der anderen Seite hineinbohrt. Nun die Seile durch die Löcher ziehen (Ende des Seils wie bei einem Schnürsenkel mit Klebeband umkleben) und in gewünschter Höhe mit einem Knoten unter der Strebe fixieren. Durch das Gewicht der Kleidung zieht sich der Knoten von selbst fester. Das Tolle ist, dass man die Höhe der Stangen auch nachträglich verändern kann.

Was hast du diesen Monat Kreatives nachgemacht? Oder hast du dich inspierieren lassen zu einem eigenen Projekt? Wir wollen es sehen.
Liebste Grüße
Eva mit Anne

Kleingedrucktes: Bitte vergiss nicht, die Quelle deiner Idee mit anzugeben. Wir wollen schließlich Ideen umsetzen und nicht klauen. Du hast eine Woche Zeit um dein Projekt hier zu verlinken. Bitte nimm dafür nur aktuelle Projekte und verlinke in deinem Beitrag zu diesem Post hier. Du kannst dein Projekt auch bei Instagram veröffentlichen. Verwende doch #machennichtpinnen und verweise auf unseren Instagram-Account @evasgezwitscher. Die nächste Runde startet am 15. Septemper.

Donnerstag, 4. August 2016

Patchworkdecke nähen mit praktischen Tipps


Lange hatte ich den Stoff für eine Baby-Patchworkdecke in meinem Vorrat, bevor ich mich endlich getraut habe. Ist ja schon etwas einschüchternd, so ein großes Format. Dabei verzeiht eine solche Decke auch die ein oder andere Ungenauigkeit, ist ja eh ein Unikat. ;)
Bei mir als ungeübte Näherin hat das Projekt bestimmt 8 Stunden gedauert. Eine lange Zeit, die sich aber gelohnt hat, die neuen Besitzer haben sich sehr gefreut. Naja, also das Baby kann noch nicht viel sagen, aber die Eltern waren sehr dankbar.
Und alle, die auch Lust auf so ein Nähprojekt haben, kann ich nur ermutigen loszulegen. Ich hab ein paar Tipps zusammengefasst, die für mich sehr hilfreich waren oder die ich unterwegs gelernt habe.

Stoffauswahl: Baumwolle lässt sich für eine solche Decke am besten verarbeiten, denn sie verzieht sich nicht so leicht. Achte darauf, dass die Stoffstärke aller Stoffe ungefähr gleich ist. Bei Farben und Mustern sind dir keine Grenzen gesetzt. Das kommt ganz darauf an, für wen die Decke ist. Schön ist meistens eine Mischung aus größeren und kleineren Motiven. Der Futterstoff hängt von der gewünschten Dicke ab. Ich verwende gerne eine einfache Fleecedecke, die ist günstig und ist von der Größe meist schon sehr passend.


Muster aussuchen: Es gibt unzählige Varianten, in welchem Format man den Stoff zuschneiden und aneinanderlegen kann. Das einfachste Muster sind Quadrate, gerne werden auch Rauten oder Dreiecke verwendet. Allerdings ist es schwieriger die Stücke passend aneinander zu nähen, je mehr Teile an einer Ecke zusammentreffen. Rechtecke sind also einfacher als Dreiecke, weil nur 4 und nicht 8 Ecken aufeinander passen sollen.

Stoff zuschneiden: Die Größe des Musters sollte man an die Motive auf dem Stoff anpassen. Je größer die einzelnen Stücke, desto weniger Arbeit ist das Zuschneiden und Nähen. Hilfreich ist es, sich eine Schablone zurecht zu schneiden. Wer geübt ist, kann auch mehrere Stoffschichten gleichzeitig schneiden.

Top nähen: Die einzelnen Stoffstücke erstmal auf dem Boden wie gewünscht anordnen. Ob man die Muster regel- oder unregelmäßig, schräg oder der Reihe nach verteilt ist reine Geschmackssache. Am besten abfotografieren, wenn man zufrieden ist, denn dann werden die Teile wieder zusammengelegt und Stück für Stück, Reihe für Reihe rechts auf rechts aneinandergenäht. Damit alle Ecken gut aufeinanderliegen, sollte die Naht immer den gleichen Abstand zum Stoffrand haben. Allerdings fallen kleine Ungenauigkeiten am Ende nur noch demjenigen auf, der die Decke genäht hat. Also sei nicht zu streng mit dir.

Alle Schichten zusammennähen: Lege die Schichten so aufeinander, wie sie hinterher sein sollen, also Top und Unterteil links auf links und das Futter dazwischen. Beim Feststecken ist es sehr hilfreich, wenn man sich von innen nach außen vorarbeitet und wirklich viele Stecknadeln verwendet, weil sich die Schichten sonst verschieben. Auch beim Nähen geht man von innen nach außen vor. Entweder du nähst so wie ich auf einer Nahtseite, auf beiden Seiten, im Nahtschatten, im Zickzack drüber oder direkt quer über die Stoffstücke. Pass auf, dass du dich mit den vielen Stecknadeln nicht dauernd selbst piekst.

Decke einfassen: Jetzt fehlt nur noch der Rand. Dafür kauft man ein Schrägband oder stellt es selbst her. Es gibt eine clevere Technik, wie man damit um die Ecken kommt. Zur Erklärung findet man viele YouTube Videos. Die habe ich allerdings nicht verstanden. Deshalb habe ich vier Streifen zugeschnitten und jede Kante einzeln eingefasst, erst oben und unten, dann an den Seiten. Wenn man bei den letzten beiden Kanten den Stoff an den Ecken schräg einschlägt und festnäht, sieht es auch gut aus.

Zuletzt alle Fäden vernähen und stolz sein.

Ist das für dich ne große Nummer oder kannst du nur über mein Zögern lachen? :D
Wer noch unsicher ist, meine Schwester hat hier gezeigt, wie man eine einfache Decke ohne Patchworken selber nähen kann.
Liebste Grüße
Anne
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